„Die wollen die Autos weg haben!“

Kürzlich habe ich mich mit unserem Nachbarn unterhalten. Er erzählte mir von seiner Tochter, die in die Stadt gezogen ist, und wie schwer das sei, dort einen Parkplatz zu finden. Ich erinnerte mich an meinen letzten Ausflug in urbanes Terrain und ergänzte, dass ich mich sowie wundere, wie man diese ganzen Autos in den Gegenden mit Straßenzügen voller Mehrfamilienhäuser demnächst alle elektrisch laden will. Der Nachbar dachte einen Moment nach und sagte schließlich: „Das geht auch nicht. Die wollen die Autos weg haben!“

Die taz-Wirtschaftsredakteurin Ulrike Herrmann brachte es kürzlich in der ZDF-Sendung LANZ auf den Punkt:

„Wenn man jetzt rein sachlich argumentieren würde, wäre es so, dass man sagen muss: Eigentlich darf man gar keine Autobahnen mehr bauen, weil es langfristig und mittelfristig so ist, dass wir weniger Autos haben müssen, wenn die Ökoenergie reichen soll in Deutschland. Das sagen alle Studien. Dann müssen wir runter von 50 Millionen Autos auf 30 Millionen Autos. Man muss den Verkehr eigentlich halbieren.“

Sendung vom 28. März 2023, ca. Minute 25:50

Vor diesem Hintergrund macht auch das von den Grünen angestrebte Verbrenner-Verbot Sinn: Die Energie, die dem Individualverkehr zur Verfügung steht, wird per Gesetz verknappt. Und wenn Autofahren teurer wird, wird der öffentliche Nahverkehr im Vergleich attraktiver. So offen wird das in der Öffentlichkeit aber nicht diskutiert. Da werden vordergründig lieber Effizienz-Argumente angeführt. Nebenbei bemerkt: Geht es um die Vorzüglichkeit des Ökolandbaus, spielt Effizienz keine Rolle. – Wer weiß, vielleicht fahren in unseren Straßen irgendwann genauso viel Oldtimer wie in den Straßen Havannas …

Bildnachweis: Claudio Schwarz/Unsplash

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