Da mein letzter Beitrag doch für etwas Verwirrung sorgte, hier die Aufklärung: Ja, das war ein Aprilscherz. Pflügen wird nicht verboten – vorerst.
Die Zitate von Frau Dr. Hendricks sind frei erfunden, das erwähnte Bodenschutzgesetz gibt es allerdings wirklich und auch die darin enthaltenen Grundsätze zur guten fachlichen Praxis. Das Zitat vom WWF ist echt und wörtlich bzw. in indirekter Rede wiedergegeben. Die Vorlage für den erwähnten Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Brandenburger Landtag war natürlich der berühmt-berüchtigte Antrag der Fraktion, den Anbau von Spargel unter Folien zu begrenzen. Hier das Originalzitat:
„Zum anderen ist eine Begrenzung der Anbaufläche unter Folie nötig, um eine Überbeanspruchung des Bodens zu verhindern, die Beeinträchtigung für Flora und Fauna in Grenzen zu halten und den Tourismus vor einer zu starken Beeinträchtigung des Landschaftsbildes zu schützen.“
Auch die Zitate von UBA-Präsidentin Maria Krautzberger haben eine Vorlage, sind allerdings leicht abgewandelt. Hier das Original:
„Denn Glyphosat und andere Breitbandherbizide tragen nachweislich zum Verlust der Artenvielfalt in Ackerlandschaften bei. Sie beseitigen auf Äckern jeglichen Wildpflanzenwuchs, so dass Insekten und Feldvögeln wie Lerche und Rebhuhn die Nahrungsgrundlage fehlt. Der Einsatz sollte deshalb deutlich reduziert werden – zu Gunsten nichtchemischer Alternativen. Und: Um die schädlichen Auswirkungen des Herbizideinsatzes auf die Umwelt zu kompensieren, müssen wir mehr Flächen in der Landschaft schaffen, auf denen keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden: Brachen und Blühstreifen, die bedrohten Vogel- und Insektenarten als Lebensraum und Nahrungsgrundlage dienen.“
Aber mal ehrlich jetzt: So völlig abstrus wirkte das Pflugverbot nicht, oder?
Für eine Gentechnik-Befürworterin und Liberale schmerzt jeder Einschnitt im freien Handeln. Ob sinnvoll oder nicht
Der letzte Satz in der Auflösung zielte eher darauf ab, dass die Begründung für das Pflugverbot, die ich konstruiert habe, vor dem Hintergrund, den das Hendricks-Ministerium derzeit abbildet, vermutlich gar nicht so abwegig wirkte. Damit wollte ich zeigen, dass die Begründungen für sonstige Verbotsvorstöße, die in Sachen Landwirtschaft derzeit im Umlauf sind (Pflanzenschutz), im Grunde genauso konstruiert sind. Es geht hier nicht um die Sache. Machtpolitische Interessen werden auf den Rücken der Landwirte ausgetragen. Eine fachliche, sachlich fundierte Debatte ist alles, was ich mir wünsche.
Scheinbar interessiert es niemand hier, wenn ich die Kommentare ansehen.
Dass niemand ausser Ihnen kommentiert, bedeutet längst noch nicht, dass niemand interessiert war.
Es war ein sehr ernster Aprilscherz. Total plausibel !
Auf Französisch hier :
http://seppi.over-blog.com/2017/04/allemagne-le-labour-sera-interdit.html