Wenn einem ein Nutzer in den sozialen Netzwerken zu lästig wird, gibt es einfache technische Möglichkeiten, dem Einhalt zu gebieten: Man blockiert ihn bzw. sie. Und schon muss ich lästige Nachfragen oder als unverschämt empfundene Kommentare nicht mehr ertragen. So einfach ist das.
Auf Twitter wird mein Account @schillipaeppa derzeit meines Wissens von fünf Usern blockiert, drei davon sind oben in der Galerie dargestellt: Vandana Shiva (@drvandanashiva), Anti-Gentechnik-Aktivistin, Silvia Liebrich (@SilviaLiebrich), Wirtschafts-Redakteurin der Süddeutschen Zeitung, und Renate Künast (@RenateKuenast), Bündnis 90/Die Grünen, ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin und Mitglied des Bundestags. Na, was verbindet die Drei? Eine tiefe Abneigung gegen Grüne Gentechnik.
Besonders die Blockade durch den Account von Vandana Shiva ist verblüffend. Ich hatte nämlich bis dato nie einen Tweet oder eine Antwort an den Account adressiert. Die einzige Erklärung, die ich habe, ist, dass ich regelmäßig Beiträge (re)tweete, die die Vorteile Grüner Gentechnik unterstreichen.
Silvia Liebrich konnte mir wahrscheinlich nicht verzeihen, dass ich sie auf etwas aufmerksam gemacht habe. Ende April erschien von ihr ein Artikel, in dem sie Glyphosat mit DDT verglich. Das Fazit von „DDT – vom Wundermittel zum Teufelszeug“ lautet:
„Aufgabe der Politik ist es, solche Risiken gegen den Nutzen aufzuwägen. Vor dieser schwierigen Aufgabe stehen nun auch die EU-Mitgliedsländer, wenn sie Mitte Mai über eine Neuzulassung von Glyphosat entscheiden müssen. Der Fall DDT kann dabei zumindest eine Hilfestellung sein.“
Was für eine Hilfestellung, bitteschön? Die WHO empfiehlt nach wie vor den Einsatz von DDT im Kampf gegen Malaria:
„DDT is still needed and used for disease vector control simply because there is
no alternative of both equivalent efficacy and operational feasibility, especially
for high-transmission areas.“
Die Nutzen-Risiko-Abwägung ist hier beileibe nicht so einfach wie Silvia Liebrich es gerne hätte. Das habe ich versucht, mit wenigen Zeichen zu erklären:
Zur Veranschaulichung verbirgt sich hinter dem Link diese Illustration:
Das war anscheinend schon zu viel.
Renate Künast hatte im Zuge der Debatte um die Genehmigung von Glyphosat eklatante Wissenslücken zum Einsatz des Herbizids hierzulande offenbart. Da die Moderatorin im Morgenmagazin wohl überfordert war, da nachzuhaken, habe ich das gemacht:
Ich bemühe mich stets, sachorientierte Beiträge zu leisten und meine Behauptungen mit Quellenangaben zu belegen. Ohne Ironie ist der Aufenthalt auf Twitter unerträglich, aber Polemik versuche ich zu vermeiden. Eine Debatte, wie wir in Deutschland zukünftig mit Grüner Gentechnik umgehen wollen, ist notwendig. Der feuchtwarme Sommer hat mit seinem enormen Befallsdruck bei Kartoffeln, Weintrauben und Leguminosen gezeigt, dass auch wir dringend krankheits-resistente Nutzpflanzensorten brauchen. Neue Züchtungsmethoden müssen dringend rechtlich eingeordnet werden, damit die Forscher endlich wissen, woran sie sind. Wir müssen reden! Diese Dialogverweigerung geht speziell vor diesem Hintergrund nicht in Ordnung. Wer sich der Debatte entzieht, nährt den Verdacht, dass ihm die Argumente ausgegangen sind.
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