
Dieses freundliche Plakat wurde in Berlin an einer Bushaltestelle gesichtet. Es soll zum Dialog über Landwirtschaft auffordern. Also nichts wie ran: Bis morgen (!) können wir noch beim „Dialog-Forum Landwirtschaft“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mitmachen: http://www.bmub.bund.de/dialog-landwirtschaft/
Wenn wir endlich aus diesem nutzlosen Gentechnik-Streit herauskommen wollen, müssen wir uns auch um die psychologischen Ursachen dieses Gegensatzes kümmern. Das würde heissen, dass wir die Stigmatisierungs-Sucht weiter Kreise näher ansehen müssen, die von der Protestindustrie bewusst gefördert wird durch eine postfaktische Angstmacherei, die durch Gruppenzwang gefördert wird, und insgesamt historisch kein neues Phänomen darstellt. Kein Wunder, dass solches Denken vor allem in Gesellschaften funktioniert, die keinen Mangel an Landwirtschaftsprodukten haben. Zur Konfliktlösung kann aber auch klare wissenschaftliche Analyse beitragen, auf die sich dieser Beitrag konzentriert.
Ersten: Wir müssen auch versuchen, in der wissenschaftlichen Analyse hinter den Vorhang sehen. Die Industrie, die Pflanzenzüchter, zusammen mit wichtigen Bauern-Organisationen wollen bessere Ergebnisse der neuen Rassen im Feld realisieren. Die Opposition befürchtet fast panikartig die Debatte zu verlieren durch das schnelle Aufkommen revolutionärer neuer Genveränderungs-Methoden des Genome-Editing mit ihrer wesentlich höheren Präzision, niedrigeren Kosten und niedrigerem Zeitaufwand. Sie fürchtet auch einen wichtigen Teil des Einkommens zu verlieren, das geht an die Nieren.
Zweitens: Bereits Nobelpreisträger Werner Arber publiziert seit Jahrzehnten überzeugend, dass der Prozess des Gentransfers identisch ist mit der natürlichen Mutation – deren Resultate aber durch moderne Transfer-Methoden wesentlich präziser und schneller zu erreichen sind, zusammengefasst in Genomic Misconception 2014 http://www.ask-force.org/web/NewBiotech/Ammann-Genomic-Misconception-printed-2014.pdf
Und es ist Tatsache (nach Wolt und Lenne 2001), htt p://www.ask-force.org/web/Africa-Harvest-Sorghum-Lit-1/Wood-Natures-Fields.pdf dass unser weltweit wichtigsten Getreide (Reis, Weizen und Sorghum) von unseren Vorfahren gewählt worden, weil sie bereits in riesigen monodominanten Beständen vorkommen. Folglich brauchen wir Vorschläge für eine ökologische Landwirtschaft, die mit pragmatischen industriellen Strategien trotzdem die Biodiversität effizient und mit zahlreichen Massnahmen erhalten können. Es gilt auch, das Undenkbare zu denken: Abbau der ideologischen und kommerziellen Barrieren, um eine Ogano-Transgene Landwirtschaft nicht auszuschliessen.
Fazit: Die regulatorischen Ansichten in der Folge auch sollte nicht schwarz und weiß für einen Teil oder die ganze moderne Zucht: ein dynamisch skalierbarer Regulations-Modus ist realistischer und akzeptabel für Freund und Feind, siehe Jeffrey Wolt et al. 2015 http://www.ask-force.org/web/Genomics/Wolt-Regulatory-Status-Genome-edited-Crops-2015.pdf und Nancy Podevin et al. 2012 http://www.ask-force.org/web/Genomics/Podevin-Transgenic-or-Not-2012.pdf