Und es kommt wieder eine Schreckensmeldung über den Ticker rein: Der Verein Umweltinstitut München e.V. findet Glyphosat in deutschem (!) Bier. Schaut man sich die Untersuchungsergebnisse näher an, kann schnell Entwarnung gegeben werden: Eine Person mit 70 kg Körpergewicht müsste mehr als 700 Liter (!) von dem am stärksten „belasteten“ Bier trinken, um auch nur in die Nähe einer Gesundheitsgefährdung zu gelangen:

glyph_bier

Deswegen ist der Glyphosat-Fund im Grunde ein Witz.

Der Alkohol ist m.E. die wesentlich ungesündere Komponente im Bier und wird auch von der IARC als gefährlicher, hinsichtlich der Potenz, Krebs zu erzeugen, eingestuft.

iarc_bier_list

Die IARC listet nämlich alkoholische Getränke in Kategorie 1: krebserregend. Wenn man etwas für die Gesundheit der Menschen tun wollte, sollte man Alkohol verbieten. Aber hier geht es eben nicht um Gesundheitsfürsorge, sondern um Panikmache.

Und das ist der springende Punkt: Heute soll im Bundestag in namentlicher Abstimmung über einen Antrag von Bündnis 90/Die Grünen entschieden werden, die angeblich „voreilige Neuzulassung“ von Glyphosat zu stoppen: Tagungsordnungspunkt 26. Da kommt so eine morgendliche Schreckensmeldung gerade recht und die schreibende Zunft übernimmt die Headlines mal wieder ungeprüft. Ist das Ende der Aufklärung erreicht, sind Hopfen und Malz schon verloren?

Grüne und NGOs bilden eine unheilige Allianz im Verbreiten von Angst und Schrecken. Es ist unverantwortlich, Gefahren heraufzubeschwören, wo keine sind, und die wirklichen Probleme nicht anzupacken, weil das unpopulär wäre. Am Wochenende sind im Zehn-Kilometerumkreis um meinen Wohnort zwei junge Menschen an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums gestorben, darunter eine alleinerziehende Mutter von drei Kindern.

Eine Antwort zu „Das Ende der Aufklärung: Sind Hopfen und Malz verloren?”.

  1. Avatar von Wolfgang Nellen
    Wolfgang Nellen

    Moment mal, mit 700 L Bier kommt man nicht „in die Nähe einer Gesundheitsgefährdung“: da ist man a) an Überdosierung von Wasser und b) an Überdosierung von Alkohol gestorben. Ob der Leichnam dann Krebs bekommt ist nach IARC „wahrscheinlich“ (aber nicht sicher!).

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